Infusionstherapien in der ärztlichen Praxis - Tipps für Patienten

Die meisten Medikamente können bequem als Tabletten zuhause eingenommen werden. Manche Medikamente können aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht als Tabletten eingenommen werden, weil die Magensäure die Wirkstoffe zerstören würde. In diesem Fall müssen sie als Spritze oder auch als Infusion verabreicht werden. Auch Infusionen können in vielen Fällen ambulant beispielsweise in der Hausarztpraxis gegeben werden.

 

Was ist eine Infusion?

Bei einer Infusion werden die Medikamente zusammen in einer Lösung gegeben. Dadurch wird der Wirkstoff verdünnt und kann über einen bestimmten Zeitraum gegeben werden. Bei manchen Substanzen ist das nötig, um eine optimale Wirkung im Körper zu haben.

 

Was bedeutet ambulante Infusiontherapie?

Es ist möglich eine Infusion in der Arztpraxis zu geben. Dann wird der Arzt ein Blutgefäß punktieren wie bei einer Blutentnahme und die Infusion anschließen. Während die Infusion läuft, ist immer Fachpersonal in der Nähe, falls unerwarteterweise ein Problem auftritt und beispielsweise der Zugang zum Blutgefäß verstopft. Nach der Infusion wird der Arzt sich überzeugen, dass die Behandlung gut vertragen wurde und nach einer kurzen Nachbeobachtung den Patienten nach Haus entlassen.


Worauf sollte man selbst achten?

  • Wie  läuft die Infusion ab?
    Fragen Sie den Arzt, wie der Ablauf in der Praxis ist und mit welcher Behandlungsdauer und Nachbeobachtungszeit Sie rechnen müssen.
  • Bequeme Kleidung
    Während der Infusionstherapie wird man auf einer Liege oder einem bequemen Stuhl sitzen. Da die Infusion je nach Behandlung auch über eine Stunde dauern kann, sollte die Kleidung bequem sein.
  • Nicht zu enge Kleidung
    Die Infusion muss durch eine Vene am Arm laufen. Daher sollte die Kleidung nicht zu eng sein und die Ärmel sollten gut hochzuschieben sein.
  • Frieren ist nicht angenehm
    Auch wenn die Praxis meist gut geheizt ist - während der Therapie sitzt man still und fängt schneller an zu frieren. Daher sollten Sie eine Weste oder ähnliches dabei haben oder den Arzt fragen, ob es in der Praxis während der Therapie eine Decke gibt.
  • Sorgen Sie für Beschäftigung
    Manche Praxen haben ein Radio oder einen Fernseher im Behandlungsraum. Werden mehrere Patienten behandelt, ist das aber oft eher störend. Sinnvoller ist es, selbst beispielsweise einen MP3-Player mit Kopfhörer mitzunehmen.
  • Lesen ist prima
    Nehmen sie ein Buch oder Zeitschriften mit, um sich die Behandlungszeit zu verkürzen. Denken Sie aber daran, dass ein Arm durch die Infusion belegt ist und kaum bewegt werden sollte. Das schränkt die Bewegungsfreiheit ein und Kreuzworträtsel oder große Tageszeitungen sind mit einer Hand eventuell schwierig.
    Ein Buch zu lesen ist meist einfacher.
  • Wie kommen Sie zur Therapie?
    Fragen Sie den Arzt, wie man sich in der Regel nach der Behandlung fühlt und ob Sie selbst mit dem Auto fahren dürfen. Sonst sollten vorher Hin- und Rückweg geklärt sein. Werden Sie abgeholt, so informieren Sie den Abholer, dass es bei jeder Behandlung auch mal zu einer Verzögerung kommen kann.
  • Was ist wenn?
    Fragen Sie den Arzt, was Sie tun sollen, wenn Sie sich während der Behandlung unwohl fühlen. In einer Praxis ist immer ein Ansprechpartner da und die Mitarbeiter geben Ihnen die Sicherheit, dass nichts passieren kann.
  • Mit was ist zu rechnen?
    Lassen Sie sich informieren, ob nach der Therapie zuhause mit Nebenwirkungen wie Frieren oder Müdigkeit zu rechnen ist und über welchen Zeitraum.
    Nehmen Sie sich dann im Anschluss möglichst nichts vor.

Infusionstherapien können meist ambulant durchgeführt werden. Das bietet für Patienten die Möglichkeit schnell wieder zuhause zu sein. Am besten informiert man sich vorab, wie die Behandlung abläuft. Meist vergeht mit etwas Lektüre zur Unterhaltung die Behandlungszeit sehr schnell.